Crivitz‘ Wärmewende – Der große Coup hinter verschlossenen Türen!

28.Mai 2025 /P-headli.-cont.-red./446[163(38-22)]/CLA-282/21-2025

Wärmeversorgung beginnt – aber nur dort, wo es passt!

Wer glaubt, große kommunale Entscheidungen würden mit Transparenz und Bürgerbeteiligung getroffen, sollte einmal einen Blick nach Crivitz werfen – hier wird nach ganz eigener Methodik gearbeitet. Statt offener Debatten gibt es Andeutungen, statt klarer Konzepte schrittweise Enthüllungen, bis am Ende niemand mehr überrascht ist, dass längst Fakten geschaffen wurden.

Den Startschuss für das Prestigeprojekt lieferte einst Herr Alexander Gamm, seines Zeichens „Experte“, am 12.12.2022, als er in einer Stadtvertretersitzung scheinbar beiläufig erwähnte, dass ein umfassendes Energiekonzept für die Neustadt und das Gewerbegebiet in Arbeit sei. Ganz harmlos klang es damals, als wäre es nur eine Idee – ein Mix aus Solar-, Wind- und Biomasseenergie, eine mögliche Biogasanlage zur Wärmeversorgung und vielleicht irgendwann sogar ein eigenes Stadtwerk. Keine konkreten Zahlen, keine festen Pläne, nur grobe Andeutungen.

Doch die Sache entwickelte sich in rasantem Tempo weiter – zumindest für die, die in die Verhandlungen eingebunden waren. Am 26.06.2023 verkündete der Fraktionsvorsitzende der Linken, Herr Alexander Gamm – Gatte der Bürgermeisterin, ganz offiziell, dass Crivitz gemeinsam mit Barnin und Zapel eine Wärme-GmbH mit der WEMAG AG gründen wolle. Die technische und kaufmännische Führung? Natürlich bei der WEMAG. Die Stadt Crivitz selbst? Eine kommunale Minderheitsbeteiligung – formal beteiligt, praktisch kaum entscheidend. Die letzten Absprachen sollten bis zum 30.06.2023 getroffen sein. Was hier als „Ankündigung“ verkauft wurde, war eigentlich schon fast eine endgültige Entscheidung.

Natürlich durfte ein wenig politischer Pathos nicht fehlen. Herr Hans-Jürgen Heine, offensichtlich begeistert von der Idee, ließ sich dazu hinreißen, das Crivitzer Wärmeprojekt als „Blaupause“ für andere Städte zu bezeichnen – so, als wäre es bereits ein bewährtes Erfolgsmodell. Dabei war es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als eine lose politische Vision mit viel gutem Willen und noch mehr ungeklärten Finanzierungsfragen.

Aber keine Sorge, die „öffentliche Information“ lief nach bewährtem Crivitzer Prinzip: Komplexe Zusammenhänge in Bruchstücken erklären, sodass jeder zwar glaubt, er sei informiert, aber niemand das Gesamtbild erkennt. Im September 2023 erschien das Crivitzer Stadtblatt, in dem Herr Alexander Gamm als Chef des Bauausschusses, erneut das Projekt präsentierte – selbstverständlich nicht als Entscheider, sondern nur als der Experte, der zufällig genau das propagierte, was ohnehin längst feststand.

Der endgültige Höhepunkt kam dann am 23.09.2024, als das Konzept für Wärme und Energie offiziell vorgestellt wurde. Herr Michael Renker, als Türöffner für Herrn Alexander Gamm als Chef der Arbeitsgruppe Wärme und Energie, beantragte dessen Rederecht – als „Sachverständiger“ und dann begann die übliche Show: Zwei DIN-A4-Seiten voller technischer und wirtschaftlicher Details wurden in rasendem Tempo vorgetragen, sodass garantiert kein Bürger mehr eine Chance hatte, die Zusammenhänge zu hinterfragen. Die Stadtvertretung? Hatte zu diesem Zeitpunkt eigentlich keine echte Wahl mehr.

Natürlich steht die Stadt finanziell auf wackeligen Beinen – aber keine Sorge, statt lästigen Haushaltsdebatten wird einfach eine Wärmegesellschaft vorgesehen! Die WEMAG AG übernimmt die Planung und die Stadt Crivitz darf sich am Unternehmen beteiligen – was sicherlich genauso viel Einfluss bringt wie eine dekorative Vase auf einem Besprechungstisch. Die Kosten? Erst mal zahlt WEMAG, aber natürlich nicht umsonst. Wann die Rechnung präsentiert wird, bleibt ein Mysterium.

Die Wärmeversorgung startet mit einem neuen Heizwerk das mit Hochleistungswärmepumpen betrieben werden soll, wie könnte es anders sein, dort, wo es strategisch am besten passt: in der Crivitzer Neustadt. Ein großer Vermieter aus Schleswig-Holstein wird als verlässlicher Abnehmer eingeplant – ein sogenannter Referenzkunde, der die ganze Rechnung irgendwie wirtschaftlich mit machen soll. Die übrigen Bürger?

Nun ja, ihr Anschluss ist vorstellbar, aber finanziell lieber nicht mitkalkuliert – man will ja keine bösen Überraschungen erleben! Ein zentrales Thema bleibt die Energiequelle für die geplanten Hochleistungswärmepumpen. Sie werden in der Regel elektrisch betrieben, aber es gibt spezielle Varianten, die mit Dieselmotoren gekoppelt werden können. Das geschieht meist in Situationen, in denen kein stabiler Stromanschluss vorhanden ist oder eine unabhängige Energieversorgung erforderlich ist. Biogas fällt aus, Diesel und Gas stehen zur Debatte – das sind Lösungen, die nicht unbedingt dem Ideal einer nachhaltigen Wärmewende entsprechen. 

Gleichzeitig soll bereits das Gewerbegebiet in die Pläne mit eingebunden werden, denn auch dort soll die Wärmeversorgung voranschreiten, entweder mit einem Biogasanlage und Blockheizkraftwerk mit der ansässigen Agrargenossenschaft, natürlich mit der gewohnten Mischung aus exklusiven Absprachen und politischer Akrobatik.

Natürlich wäre Transparenz in diesem Projekt zu erwarten – schließlich geht es um Millionenbeträge und die langfristige Versorgung der Stadt. Aber nicht mit Herrn Alexander Gamm- als CWG – Fraktionär und in Facebook als Paul Hermann unterwegs!

Öffentliche Diskussionen sind lästig, Ausschussberatungen überflüssig – stattdessen werden Fakten geschaffen, bevor jemand nachfragen kann.

Natürlich steht das gesamte Vorhaben unter dem Vorbehalt der Rechtsaufsicht – doch angesichts der finanziellen Lage der Stadt bleibt fraglich, wie belastbar diese Pläne wirklich sind. Schließlich müssen nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden, sondern auch die Haushaltslage darf nicht ignoriert werden. Am Ende könnte die Crivitzer Wärme-GmbH weniger eine echte kommunale Errungenschaft sein, sondern eher ein finanzielles Abenteuer mit ungewisser Zukunft.

Fazit: